S. Klöhn2022-10-16T19:02:56+02:00
Bevor ich erkläre, wie die Recherche lokaler Keywords funktioniert und wie du sie korrekt durchführst, möchte ich klarstellen: Keyword-Recherche ist Themenrecherche.
Unser Schritt-für-Schritt-Leitfaden setzt sich aus folgenden Teilen zusammen:
Was ist Local SEO?
Implizite vs. explizite Keywords
Warum ist Keyword-Recherche für lokale SEO wichtig?
Wie führst du eine Recherche lokaler Keywords durch?
Einzelne Schritte bei der lokalen Keyword-Recherche
Recherche impliziter Keywords zum Thema
Recherche expliziter Keywords mithilfe der Google Search Console
Fragen finden, um Seiten zu verbessern
Anhand deiner Mitbewerber Keyword-Chancen finden
Einen Content-Plan erstellen
Den passenden und erfolgreichen lokalen Content erstellen
Deine Recherche lokaler Keywords überprüfen
Wir fokussieren den Blick nicht auf einzelne Keywords für einzelne Seiten, sondern wir erkunden komplette Themen. Nur so können wir Inhalte erstellen, die wirklich die Wünsche und Bedürfnisse unserer Zielgruppe bedienen und damit Traffic und Verkäufe generieren.
Dieser Leitfaden erläutert im Detail das richtige Vorgehen bei einer Keyword Recherche lokaler Keywords. Dabei kommen folgende Punkte zur Sprache:
- Implizite vs. explizite Keywords
- Wie führst du eine Local SEO Keyword-Recherche durch?
- Wie du die Keyword-Listen erstellst und mit ihnen arbeitest
- Wie du deinen Content dank Konkurrenz und deren Keywords anpasst
- Wie du noch mehr Insights aus der Analyse der Keywords gewinnst
- Deine Recherche lokaler Keywords überprüfst
Hinweis: Dieser Artikel wird mit Beispieldaten durchgeführt und wird mit einem fiktiven Sanitär-Unternehmen aus den USA dargestellt. Bei diesem Beitrag wollen wir dir die korrekte Herangehensweise für Local SEO näher bringen. Der einzige Unterschied zu einem Unternehmen in z.B. Deutschland, Schweiz, Österreich oder sonst wo, sind die Feineinstellungen im Suchparameterbereich (z.B. Schwellenwert -> Suchvolumen etc.).
Was ist Local SEO?
Lokale SEO ist ein Prozess, bei dem du versuchst, die Rankings deiner Website für Suchanfragen mit einer lokalen Suchintention zu verbessern. Dies zielt sowohl auf Google My Business als auch auf die regulären organischen Suchergebnisse ab. Viele denken bei dem Begriff “lokale SEO” sofort an Google My Business. Doch es ist nicht das Maß aller Dinge für die lokale Suche.
Wie erkennst du, ob du lokale SEO brauchst?
- Falls deine Kunden überwiegend in der gleichen Stadt oder Metropolregion ansässig sind wie dein Unternehmen
- Falls du einen Standort in einem festen Gebäude hast (oder mehrere solche Standorte)
- Führe einige Suchen nach Keywords durch, die deine Kunden wahrscheinlich verwenden, um deine Produkte und/oder Dienstleistungen zu finden.
- Die Ergebnisse relativ stark auf den Ort lokalisiert sind
- Auftauchen von Google Maps
Implizite vs. explizite Keywords
Google merkt also, dass ich mich in Bend befinde, und nimmt an, dass ich auch einen Anbieter aus dem Ort suche. Der Ortsbezug ist also für Google ein Teil der Suche, obwohl ich den Ortsnamen nicht eingegeben habe. Er ist also implizit.
Und so sieht das Suchergebnis für die Suche nach “furnace repair bend” aus, die den Ortsbezug explizit beinhaltet
Google kennt meinen Standort beim Ausführen der Suche. Daher sehen wir “bend oregon” und “central oregon” als die ersten beiden Bild-Tag-Empfehlungen.
Fazit: Im Kontext der lokalen Suche schließen explizite Keywords den Standort mit ein, implizite jedoch nicht. (“furnace repair bend” vs. “furnace repair”).
Warum ist Keyword-Recherche für lokale SEO wichtig?
Hast du jemals versucht, an einen Ort zu fahren, wo du noch nie warst, und hast dabei nicht auf eine Karte geschaut?
North Bend, Oregon liegt etwa vier Stunden nordwestlich von Bend, Oregon. Durch eine schnelle Recherche hätte ich sofort herausgefunden, dass North Bend nicht in der Nähe von Bend liegt.
Die Lektion daraus: Wenn du ein Ziel zu erreichen versuchst (mehr Geschäft), brauchst du eine Landkarte (Keywords), um deinen Kurs zu bestimmen.
Selbst wenn du sicher zu wissen glaubst, wonach deine Kunden suchen: Du bist nicht dein idealer Kunde.
- Hast du das mit Daten validiert?
- Hast du dir deine Mitbewerber angeschaut, um weitere Keywords zu entdecken, auf die sie optimieren und du nicht?
- Hast du jemals deine Daten in der Google Search Console ausgewertet?
Wenn du deine Annahmen durch Daten absicherst, kannst du dein Ziel viel schneller erreichen.
Wie führst du eine Recherche lokaler Keywords durch?
Du kannst wenig Zeit in deine Recherche lokaler Keywords investieren und relativ schnell einige oberflächliche Informationen gewinnen. Oder du gehst ins Detail und berücksichtigst alles, was dir in den Sinn kommt, um eine umfassende Strategie zu entwickeln. Wie ich zu Beginn bereits angemerkt habe, wollen wir Themen erkunden, nicht nur individuelle Keywords.
Implizite Keywords
Explizite Keywords
Es sind z.B. Synonyme der bereits recherchierten Keywords und lokale Suchbegriffe, welche mit der Umgebung (Stadtteil, Stadt oder Landkreis) deines Unternehmens im Zusammenhang stehen.
Zuerst müssen wir eine Branche und einen Standort auswählen. Unser Beispielkunde ist ein Installateurbetrieb in Phoenix, Arizona. An ihm spielen wir folgende Punkte durch:
Einzelne Schritte bei der lokalen Keyword-Recherche
- Erste Schritte bei der Recherche lokaler Keywords
- Recherche impliziter Keywords zum Thema
- Recherche expliziter Keywords mithilfe der Google Search Console
- Fragen finden, um Seiten zu verbessern
- Anhand deiner Mitbewerber Keyword-Chancen finden
- Einen Content-Plan erstellen
Erste Schritte bei der Recherche lokaler Keywords
Bevor wir eine Keyword-Recherche im Auftrag eines Kunden beginnen, müssen wir wissen, worauf sich der Kunde fokussieren will.
Wenn es unser Job als SEO-Verantwortlicher ist, einem Unternehmen mehr qualifizierte Leads zu verschaffen, müssen wir wissen, welche Art von Leads das Ziel sind.
Das gilt auch für unseren Installateurbetrieb in Phoenix. Solche Unternehmen bieten eine ganze Reihe unterschiedlicher Leistungen an, darunter:
- Gewerbliche Installationen
- Warmwasserbereiter
- Kanalisationsreparatur
- Gasleitungen
- Wasserenthärter (Filtrierung, Tests)
- Installateur-Notdienst
Wenn wir nur das Haupt-Keyword “plumber” (Installateur) als Basis nehmen, während der Kunde auch einige dieser anderen Leistungen anbietet, lassen wir uns mögliche Geschäftschancen entgehen.
Während eines Kickoffs nannte die Kundin uns die wichtigsten Geschäftskategorien, auf die sie sich konzentrieren wollte und zwar:
- Tanklose Warmwasserbereiter
- Allgemeine Installateursarbeiten in Wohngebäuden
- Installateur-Notdienst
Sie erwähnte auch die wichtigsten Keywords, für die sie in den Suchmaschinen sichtbar sein wollte. Es ist immer gut, eine erste Keyword-Liste vom Kunden zu erhalten – aber der Kunde ist nicht sein tatsächlicher eigener Kunde.
Hier ist die erste Liste der Keywords, die wir von ihr erhalten haben:
- Tankless water heaters Phoenix (Tanklose Warmwasserbereiter Phoenix)
- Plumber Phoenix
- Emergency plumber Phoenix (Installateur-Notdienst Phoenix)
Wir arbeiten gerne mit solchen Listen von unseren Kunden, sagen aber auch dazu: “Ihre Keyword-Liste ist hilfreich, aber vielleicht sind das nicht die besten Keywords für das konkrete Thema. Nach unserer Recherche senden wir Ihnen unsere Empfehlungen und die nächsten Schritte zu.”
Jetzt haben wir die wichtigsten Leistungen vorliegen, auf die wir uns bei unserer Recherche lokaler Keywords fokussieren müssen. Nun ist es an der Zeit, jedes Thema zu untersuchen und jeweils eine Keyword-Liste zu erstellen.
Recherche impliziter Keywords zum Thema
Wir sehen uns jedes Thema genauer an, mit dem sich unsere Kundin auf dem Markt positionieren will und nutzen dazu u.a. kostenpflichtige Tools wie das Keyword Magic Tool, um eine vorläufige Liste zu erstellen.
Wenn wir im Keyword Magic Tool nach „tankless water heater“ suchen, bekommen wir mehr als 37.000 Keywords angezeigt.
Warum verwende ich hier das implizite statt des expliziten Keywords?
Weil ich zunächst so viele relevante Keywords wie möglich identifizieren will. Später im Rechercheprozess vergleichen wir unsere Erkenntnisse mit Daten aus der Google Search Console.
An diesem Punkt ist es nützlich, der Kundin einige gezielte Fragen zum Thema zu stellen. Mit Blick auf die Aufschlüsselung der Kategorie in der linken Spalte fragen wir sie:
- Führen Sie Arbeiten an Elektro-, Gas-, Propangas- oder allen Arten von Warmwasserbereitern aus?
- Verwenden Sie bestimmte Marken?
Ihre Antworten:
- Wir führen nur Arbeiten an Elektro- und Gasgeräten aus.
- Wir verwenden Rheem.
Nun können wir unsere Ergebnisse verfeinern und unsere Keyword-Liste für das Thema erstellen, indem wir mit Elektro und Gas beginnen.
Anstatt auf jede Kategorie zu klicken und sie einzeln durchzugehen, verwende ich die Funktion “Keywords einschließen”, um die Ergebnisse zu filtern.
Vor der Anwendung der Filter füge ich die weitgehend passenden Suchanfragen aus den ersten Ergebnissen zu unserer neuen Liste hinzu.
Nach Anwendung unseres Filters erhalten wir eine Liste von mehr als 9.800 Keywords.
Wir können diese weiter eingrenzen, indem wir uns die Kategorien in der linken Spalte anschauen. Wir schließen diese Keyword-Kategorien von der Ansicht aus:
- Review
- Vs
- Best
- Propane
- Code
- Outdoor
- Vent
- Ecosmart
- Bosch
- Home Depot
- Lowes
Nach Anwendung des Filters “Ausschließen” bleiben etwa 7.400 Keywords.
Im nächsten Schritt fügen wir diese zu unserer neuen Keyword-Liste hinzu.
Wie du auf dem Screenshot siehst, fällt nach dem vierten Keyword das durchschnittliche Suchvolumen unter 4.000. Diese Suchvolumen basieren auf Daten des verwendeten Tools für die gesamten USA, nicht speziell für Phoenix.
Es gibt keine allgemeingültige Antwort darauf, wie hoch das durchschnittliche Suchvolumen pro Monat mindestens sein sollte, damit sich Keywords für deine Liste qualifizieren. In diesem Beispiel setze ich das Minimum über den Filter auf 1.000.
Nun bleiben noch 17 Keywords übrig.
Tipp: Im weiteren Schritt versehen wir dann unsere Keywords mit Tags. Bei den gesammelten Keywords führen wir dann ein Positions Tracking durch, um das lokale Suchvolumen abzufragen. Die vorbenannten Tags helfen uns bei der Sortierung der Keywords.
Damit ist die Recherche impliziter Keywords für das Thema abgeschlossen. Jetzt können wir den Vorgang mit einem neuen Thema wiederholen oder die Recherche dieses Themas weiter vertiefen.
Ich persönlich springe ungern zwischen Themen hin und her. Daher mache ich mit unserem Beispielthema weiter.
Recherche expliziter Keywords mithilfe der Google Search Console
Dazu verwende ich Search Analytics for Sheets, um Daten aus der Google Search Console abzurufen. Wir konfigurieren das Add-on so, dass es nur die Suchanfragen hineinzieht, die zu unserem Thema passen. Wir gehe dazu wie folgt vor:
- Installiere das Add-on unter dem Google-Konto mit Zugriff auf die Google Search Console, aus der du Daten exportieren willst.
- Wir erstellen aus dem Arbeitsblatt, in dem wir unseren Export aus dem oben verwendeten Tool hochgeladen haben, ein neues Arbeitsblatt.
- Klicke auf das Menü Add-ons und hover dort auf “Search Analytics for Sheets”.
- Klicke auf “Open sidebar”.
- Unter “Date Range” bevorzuge ich einen Zeitraum von 12 Monaten, aus denen die Daten stammen.
- Search Type: Bleibt unverändert.
- Group By: “Query”, “Page”.
- Filter By: “tankless” (um so breit zu suchen wie möglich).
- Die übrigen Felder bleiben unverändert.
- Results Sheet: Wähle für den Import der Daten dein neues Arbeitsblatt aus.
- Fordere die Daten an.
Sobald die Datenfelder gefüllt sind, stehen wir vor der unterhaltsamen Aufgabe, die Daten zu sortieren und tiefer in das Thema einzutauchen.
Ich habe die Spalten CTR und Position entfernt und den Export nach Impressionen sortiert. Außerdem habe ich eine neue Spalte eingefügt. Sie enthält eine Formel, die den Wert unter Impressions durch 12 teilt. Ich habe sie “Avg MSV” (für durchschnittliches monatliches Suchvolumen) genannt:
Diese Zahl stellt die Impressionen dar, die diese Property durchschnittlich in den letzten 12 Monaten erhalten hat. Es handelt sich dabei nicht um eine Darstellung des durchschnittlichen Suchvolumens für diese Suchanfragen.
Mein Export enthielt insgesamt 512 Suchphrasen. Diese ließen sich in einige wenige Kategorien einordnen. Auf dem Arbeitsblatt habe ich eine weitere Spalte eingefügt und sie “Categories” genannt. Dann habe ich zu den Top 30 der Suchphrasen die Kategorien im Arbeitsblatt eingefügt und die Kategorien zusammen gruppiert.
Die Kategorien sind mögliche Einzelseiten rund um unserer Hauptthema “tankless water heater”.
Mehr als 500 Suchphrasen durchzugehen ist zeitraubend. Dabei wirst du bald feststellen, dass die Anfragen anderen stark ähneln, die du bereits klassifiziert hast.
Wir haben unser Thema jetzt ziemlich gut erfasst. Aber wir haben noch einige weitere Schritte vor uns, bevor wir einen Content-Plan erstellen können.
Fragen finden, um Seiten zu verbessern
Eine der Kategorien, die ich im vorherigen Schritt hinzugefügt habe, war “FAQ”. Das heißt nicht, dass ich empfehle, für dieses Thema eine FAQ-Seite zu erstellen.
Mein Ziel ist vielmehr, die besten Fragen für jede Kategorie zu identifizieren, diese auf der jeweils relevanten Seite einzubauen und sie mit dem FAQ-Schema-Markup auszuzeichnen. Wir werden uns die entsprechenden SERP-Funktionen gleich noch anschauen.
Im unserem verwendeten Tool finden wir den praktischen Filter “W-Fragen”. Unser Thema ist immer noch “tankless water heater”. Wir müssen aus mehr als 4.200 Fragen die geeigneten herausfiltern. Wenn wir wieder ein monatliches Suchvolumen von mindestens 1.000 voraussetzen, erhalten wir sieben Fragen für unsere neue Liste (eine steht bereits darauf). Vier weitere Fragen entsprechen unseren Kriterien, aber sie passen nicht zu unseren Zielen.
Achtung! Es ist das globale Suchvolumen. Du kannst die Keywords durch Position Tracking prüfen und wir fragen dort das lokale Suchvolumen ab. Außerdem ist 1000 als Suchvolumen schon ein ziemlicher Haufen. Bei kleineren Orten musst du deine Erwartung stark herunterschrauben. Es macht nichts, wenn du auf eine Frage eine Antwort lieferst, welche nur 10 Mal gesucht wird, dafür aber mögliche Kunden auf dich aufmerksam macht.
Das ist ein guter Ausgangspunkt, aber wir wollen sicherstellen, dass uns nichts entgeht. Unsere nächste Anlaufstelle ist daher AlsoAsked.com. Dieses Tool ist kostenlos nutzbar und zeigt dir alle Fragen, die Menschen rund um ein Thema stellen.
Diese Fragen erhalte ich dort für unser Hauptthema “tankless water heater”:
Wir müssen nicht jede einzelne relevante Frage in unsere Liste aufnehmen. Zu empfehlen ist, sich auf die relevantesten und am häufigsten gestellten Fragen zum Thema zu beschränken.
Hier wird wieder die Kommunikation mit unserer Kundin wichtig. Wir können ihr die gefundenen Fragen schicken, um ihre Meinung dazu zu erfahren, ob dies wirklich relevante Fragen ihrer Kunden sind.
In ihrer Antwort teilt sie uns mit, dass sie vorrangig Fragen rund um folgende Themen erhält:
- Die ideale Größe von Heizkesseln für ein bestimmtes Haus
- Preise
- Wartung
Aus unserer Liste können wir nun Fragen entfernen, die nicht in diese Kategorien passen. Bei verwandten Fragen in ähnlichen Formulierungen beschränken wir uns auf eine Variante.
Hier ist die verfeinerte Fragenliste zu unserem Thema:
Wir könnten dieser Liste noch Dutzende von Fragen hinzufügen. Aber wir wollen keine Fragen aufnehmen, die:
- nicht relevant für das Dienstleistungsangebot unserer Kundin sind
- Wiederholungen sind
Unsere Fragen haben wir nun gut im Griff. Was kommt als Nächstes?
Anhand deiner Mitbewerber Keyword-Chancen finden
Wir haben viele Keywords gefunden und sind zuversichtlich, was unsere bisherige Recherche angeht. Aber wir wollen noch einen Vergleich mit unseren Mitbewerbern anstellen, die für das Focus-Keyword unseres Themas ranken.
Dazu kannst du auch diesen Artikel lesen: Keywords von anderen Seite herausfinden.
Hier sind die ersten fünf lokalen organischen Suchergebnisse für “tankless water heater phoenix”:
Vier von diesen fünf Websites sind lokale Mitbewerber. Die fünfte ist ein Artikel über die Vor- und Nachteile eines tanklosen Warmwasserbereiters.
Bevor wir uns die Keywords anschauen, mit denen diese Mitbewerber sichtbar sind und die für unser Thema relevant sein könnten, notieren wir uns die SERP-Funktionen (d.h. die speziellen Suchergebnis-Formate), die uns hier begegnen.
Im Einzelnen sehen wir:
- Ein Google Map Pack (nicht abgebildet, aber oberhalb der organischen Ergebnisse)
- Ähnliche Fragen
- FAQ
Diesen wichtigen Schritt solltest du nicht überspringen. Wir hatten bereits geplant, Schema-Markup für häufig gestellte Fragen auf unseren Seiten zu verwenden. Hier sehen wir, wie du deine Fragen damit auf den Suchergebnisseiten platzieren kannst und wie viel Raum du dadurch dort einnimmst.
Haben wir noch etwas übersehen?
Hast du die Suchergebnisse auf einem Mobilgerät betrachtet? Sie sind fast identisch. Doch einer unserer Mitbewerber hat dort eine zusätzliche SERP-Funktion, die wir mit unserer Seite ebenfalls bedienen wollen.
Das Bild zum Suchergebnis von Goettl erscheint nur auf Mobilgeräten, nicht auf dem Desktop.
Dadurch hebt sich dieses Suchergebnis auffällig von den anderen ab. Aufgrund des Schema-Markups für häufig gestellte Fragen auf der Seite füllt es außerdem fast das gesamte Display meines iPhone 11 Pro aus.
Wie bekommt der Mitbewerber es hin, dass das Bild auf Mobilgeräten angezeigt wird?
Das ist eine gute Frage, und für dieses Suchergebnis habe ich darauf keine Antwort. Auf der Seite selbst wird das Foto als Hintergrundbild genutzt. Wenn ein Bild in den mobilen Suchergebnissen auftaucht, nutzt die Website in der Regel das primaryImageOfPage-Schema. Ich konnte dieses Schema-Markup jedoch nicht auf der Website finden. Manchmal wissen wir schlicht nicht, warum der Google-Algorithmus eine bestimmte Entscheidung trifft.
Doch zurück zu unserer Aufgabe, mehr Keywords zum Thema zu finden.
Domain für Domain sehen wir uns in unserem Tool die organischen Keywords an und schauen, ob wir welche finden, die auf unserer Liste noch fehlen.
Bei den Mitbewerbern mit Top-Platzierungen habe ich keine weiteren Keywords finden können, um die wir unsere Liste erweitern sollten.
Es funktioniert eben nicht immer, aber es zu überprüfen ist trotzdem wichtig.
Unsere Keyword-Recherche für das Thema ist somit vollständig. Für diese Kundin müssten wir noch zwei weitere Themen recherchieren, bevor wir ihr unsere Empfehlungen schicken. Doch für den Artikel brauchen wir die oben gezeigten Schritte nicht zu wiederholen. Stattdessen machen wir mit der Erstellung unseres Plans weiter.
Einen Content-Plan erstellen
Bevor wir mit der Content-Erstellung beginnen und in den Wettkampf um die Rankings einsteigen, sehen wir uns die Seiten an, die bereits Top-Platzierungen haben.
Oben haben wir unserer Keyword-Liste aus der Google Search Console Kategorien hinzugefügt. Diese sind “main”, “compare”, “FAQ”, “null” und “repair”.
Diese Tags können wir im Keyword-Management vergeben und die Liste inkl. der Tags(Gruppen) exportieren.
Die Keywords der Kategorie “FAQ” bilden die Basis für die FAQ-Bereiche unserer Seiten. Auch sie werden ein Schema-Markup erhalten.
“Null” bedeutet, dass ein Keyword nicht zu unseren Ziel-Keywords gehört. Bei “compare”, “main” und “repair” könnte jeweils eine spezielle Unterseite sinnvoll sein.
Ein Blick auf die Suchergebnisse für diese Keywords unterschiedlicher Kategorien (Themen) hilft uns zu entscheiden, ob wir für jedes Thema Einzelseiten erstellen oder mehrere Themen auf einer Seite zusammenführen.
Vergleiche die Suchergebnisseiten:
Mit der impliziten Suche (rechts abgebildet) erhalten wir Inhalte von Autoritäts-Websites in dieser Kategorie – Consumer Reports, Energy.gov, Bob Vila etc. Bei einer expliziten Suche (links) sehen wir hauptsächlich Installateurfirmen, die Inhalte zum Thema bereitstellen.
Bei einer Recherche zum Thema führen die meisten Nutzer eine implizite und keine explizite Suche durch.
Ich möchte einen Punkt der Ergebnisse für die explizite Suche genauer betrachten. Das Ergebnis auf Platz 1 ist ein lokaler Installateur mit einem attraktiven hervorgehobenen Snippet. Ziemlich cool.
Ich habe eine Theorie zu hervorgehobenen Snippets. Ich glaube, dass Google irgendwann in der Zukunft eine Art Venice-Update für die hervorgehobenen Snippets ausrollen wird.
Hervorgehobene Snippets waren über einen langen Zeitraum (hauptsächlich) für Websites mit einer gewissen Autorität auf landesweiter Ebene reserviert. Meine Theorie ist, dass hervorgehobene Snippets irgendwann auf Basis des geographischen Standorts eines Nutzers dynamisch angepasst werden.
Eine Suche nach unserem Thema “tankless water heater vs. tank” würde dann hervorgehobene Snippets ausspielen, die sich auf Basis des Standorts der suchenden Person verändern.
Das ergibt Sinn, oder? Und falls nicht genügend lokale Inhalte vorhanden sind, um das Snippet zu befüllen, kann Google einfach wie zuvor das ortsunabhängige Snippet verwenden.
Ich habe keinerlei Beweise, dass es so kommen wird, aber ich vermute es.
Den passenden und erfolgreichen lokalen Content erstellen
Wir haben keine Ambitionen, unsere Kundin für die obige Vergleichs-Suchanfrage auf nationaler Ebene im Suchergebnis zu platzieren. Daher schauen wir auf die lokalen Mitbewerber, die aktuell gute Rankings haben, um ein Gespür für deren Inhalte zu bekommen.
Ich habe mir die vier am besten platzierten lokalen Unternehmen für die wichtigste thematische Suchanfrage angeschaut. Hier meine Notizen:
Content-Längen zwischen 500 und 1560 Wörtern. Überschriften sind relativ ähnlich und decken (warum traditioneller Tank, warum tanklos wählen, Energieeffizienz, Kosten, Wartung und Reparaturen, Lebensdauer) ab. Alle Inhalte im Suchergebnis sind Blogartikel. 1-3 Bilder pro Artikel im Durchschnitt. 1 Seite verwendet FAQ-Schema.
Sollten diese Inhalte nun auf der Hauptseite zum Thema abgedeckt werden, auf eine Unterseite wandern oder in einem Blogartikel behandelt werden?
Ich will sie auf einer Unterseite zur thematischen Hauptseite unterbringen. Warum?
Im Hinblick auf die Informationsarchitektur liegt mein Ziel darin, es Nutzern so einfach wie möglich zu machen, innerhalb von zwei Klicks von der Startseite aus zu finden, was sie suchen.
Natürlich könnten wir das auch durch interne Links von unserer Hauptseite zum Thema auf einen Blogartikel erreichen. Aber warum sollten wir thematisch relevanten Inhalt nicht unter seinem übergeordneten Thema eingliedern?
Würden wir alle diese Inhalte auf der Haupt-Themenseite für die tanklosen Warmwasserbereiter online stellen, würde diese Seite wahrscheinlich viel zu lang werden, was zu Lasten ihrer Chancen auf Rankings für ihre wichtigsten Keywords ginge.
Daher erstellen wir eine spezielle Seite für die Kategorie “Compare”. Und was ist mit den Kategorien “Repair” und “Main”?
Auch hier leiten wir die beste Vorgehensweise aus den Suchergebnissen ab, indem wir den obigen Vorgang wiederholen. Zu “Repair” habe ich bereits eine Vermutung. Doch überprüfen wir zuerst die Suchergebnisse.
Ich hatte erwartet, dass die organischen Ergebnisse für diese drei Suchanfragen etwas konsistenter sind. Trotzdem ändert sich dadurch nichts an meiner Empfehlung.
Unsere Hauptseite zum Thema wird die Keywords der Kategorie “Main” zusammen mit denen zur “Installation” abdecken. Die Keywords der Kategorie “Repair” sind thematisch relevant, aber kommen auf eine Unterseite der Hauptseite zum Thema.
Insgesamt richten wir für unser Thema drei Seiten ein. Jetzt müssen wir nur noch die Inhalte erstellen und veröffentlichen!
Doch vorher schicken wir der Kundin die Ergebnisse unserer Recherche zusammen mit unseren Empfehlungen für jede Seite. Wir sind keine Experten in diesem Thema. Deshalb fragen wir sie nach ihrer Expertise. Sie muss nicht die gesamten Inhalte schreiben, aber wir brauchen Antworten auf bestimmte Fragen. Sobald wir diese erhalten, können wir unsere Inhalte schreiben und veröffentlichen.
Sollten wir beim Schreiben der Texte darauf achten, generell die weiteren Keywords zu verwenden?
Wir wissen, welches das Haupt-Keyword zu jedem Thema sein wird, das eine eigene Seite erhält. Das Haupt-Keyword wird in der URL, dem Title-Tag, der Meta Description und zumindest im H1-Tag enthalten sein. Falls in unseren Inhalten irgendwo von anderen Keywords derselben Kategorie die Rede ist, verwenden wir diese in H2-Überschriften.
Beim Schreiben sollte es vorrangig darum gehen, die bestmöglichen Inhalte zum Thema zu erstellen. Die anderen Keywords derselben Kategorie werden dabei auf natürliche Weise in den Inhalt integriert.
Du musst kein TF-IDF oder ähnliche willkürliche Methoden nutzen, um deine Keywords häufiger im Text unterzubringen. Konzentriere dich einfach darauf, Inhalte mit Mehrwert für die Nutzer zu schreiben.
Deine Recherche lokaler Keywords überprüfen
Die Recherche lokaler SEO-Keywords ist keine einmalige Angelegenheit. Du solltest deine Keywords mindestens alle 6 Monate erneut auf den Prüfstand stellen. Vielleicht stößt du auf viele ähnliche Ergebnisse wie in deiner ersten Recherche. Aber wahrscheinlich wirst du neue Keyword-Chancen entdecken, an die du vorher noch gar nicht gedacht hattest.
Außerdem bieten wir dir gern ein Listing Management an, mit dem wir deine Keywords tracken, deine Rankings in Google Maps beobachten und viele weitere Aufgaben der lokalen SEO abdecken können. Wir können beispielsweise die Positionen deiner Keywords in Google Maps in Abhängigkeit vom Nutzerstandort überwachen. So stellen wir sicher, dass deine Keyword-Strategie effektiv ist und wir können bei einem Leistungsknick sofort die nötigen Änderungen vornehmen.